Helfen, wo die Not am größten ist
Ausgleichszulagenbeziehern steht Seniorenreferent Reinhold Metelko beratend zur Seite.
Den Menschen, die ein geringes Einkommen haben, unterstützend beistehen, ist seit mehr als zwei Jahrzehnten die Maxime von Seniorenreferent GR Reinhold Metelko. In seinem Büro im Hacklhaus im ersten Stock, dem Bezirksbüro des Pensionistenverbandes Österreich, steht er für Anfragen jeden Montag von 8 bis 11 Uhr zur Verfügung. Nun kommt der Dienstagvormittag neu dazu, weil die Anfragen immer mehr werden. Oft sind es an die 30 Personen pro Tag, die Hilfe suchen. Metelko arbeitet für Menschen, die Ausgleichszulagenbezieher sind.

Die Anliegen sind vielfältig
Das größte Thema ist der Heizkostenzuschuss. Beratung und Unterstützung erfahren die Menschen aber auch bei Pflegegeldansuchen, Seniorenhilfeunterstützung oder Ansuchen beim Bundessozialamt und Finanzamt um hier einige Beispiele zu nennen.„Wenn jemand einen Herd, eine Waschmaschine oder einen Kühlschrank anschaffen muss, dann beginnt meine Arbeit“ sagt Metelko. Das Geld dafür kommt über die Seniorenhilfe oder aus dem Unterstützungsfonds der PVA, der vom Land gespeist wird.
„Dass es diesen gibt, habe ich selbst durch Zufall erfahren“, sagt der Seniorenreferent. Seit acht Jahren kann er damit allerdings viele Anfragen positiv erledigen.
Unterstützungsfonds der PVA
Einen Heizkostenzuschuss aus dem Unterstützungsfonds der PVA beispielsweise können Ausgleichszulagenbezieher zusätzlich zu anderen Heizkostenzuschüssen beziehen. An die 200 Personen suchen dafür jährlich an, diese Ansuchen arbeitet Reinhold Metelko alleine ab, vielfach am Nachmittag zu Hause, denn die Bürostunden sind den Klienten mit ihren Anliegen vorbehalten. Insgesamt an die 250 Fälle unterschiedlichster Art kommen im Jahr zusammen, rund 5.000 Fälle in den letzten zwanzig Jahren. Da kommen schon auch kuriose Situationen zustande.
Unlängst war Metelko selbst wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus und erhielt den Anruf einer Frau, die meinte, sie bringe ihm nun ihre Sachen vorbei, denn dort hätte er ja nun Zeit dafür. Manches Mal ist Metelko selbst überrascht. Als er unlängst einer 80-Jährigen einen Geschenkkorb zustellen sollte, öffnete ihm eine Dame, die gerade das Haus verlassen wollte. Er fragte, ob die Mutter zu Hause wäre, bis sich herausstellte, dass dies das Geburtstagskind selbst ist. Überrascht war er auch von der Fitness und Vitalität eines Hundertjährigen, der Schnee selbst schaufelte. Hier hat er nach dem Vater gefragt, bis sich das Missverständnis aufklärte.
Manches Mal sieht Metelko aber auch große Armut und Verwahrlosung. Ein 96-Jähriger lebte völlig allein in desolaten Verhältnissen, bis Metelko ihn erfolgreich in ein Pflegeheim vermitteln konnte. In ganz wenigen Fällen werden Menschen wie Reinhold Metelko auch bewusst ausgenützt. Eine 30-jährige Frau behauptete, sie sei mittellos und könne auch nicht lesen und schreiben. Ihr größter Wunsch wäre der Besuch eines Fitness-Studios. Metelko und Freunde finanzierten dies gemeinsam mit dem Studio-Betreiber aus eigener Tasche, bis sich herausstellte, dass dies eine gebräuchliche Masche dieser Frau war.
Einblicke in Lebenswelten
Durch seine Arbeit bekommt Seniorenreferent Metelko einen direkten Einblick in viele Schicksale. Seiner Erfahrung nach ist Verwahrlosung eher ein Problem der Männer und Armut ein Schicksal bei Frauen.
Viele haben keine eigene Pension oder sind durch Scheidung in die Altersarmut abgerutscht. Vermehrt kommen auch jüngere Personen in sein Büro, die eine Wohnung brauchen. Die weist er dann an die zuständigen Stellen weiter.
Reinhold Metelko, dem ehemaligen Betriebsrat der voestalpine, macht seine Arbeit nach wie vor Spaß: „Es freut mich, wenn dann die Menschen anrufen und sich für die Hilfe bedanken.“ Für ihn ist das kein Job, für ihn ist das Idealismus. Sein Telefon ist immer eingeschaltet, nur sonntags stellt er es auf lautlos. Und während seines Urlaubs wird das Büro geschlossen sein. Ansonsten können die Menschen immer anrufen, wenn sie Hilfe brauchen. Zudem hält Seniorenreferent Reinhold Metelko im Begegnungszentrum Lerchenfeld „Die Zeile“ immer wieder Vorträge zu verschiedenen Themen.
Kontakt:
Tel.: 0676/33 42 978
Bezirksbüro Leoben des Pensionistenverbandes Österreich (PVÖ)
Hacklhaus am Hauptplatz, 1. Stock