Leoben richtet sich für 2026 neu aus
Leoben richtet Förderungen, Gebühren und Services neu aus – für ein solides Jahr 2026
Leoben richtet seine Maßnahmen konsequent auf Stabilität und verantwortungsvolle Ressourcenverwendung aus. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden daher zahlreiche Schritte beschlossen, die den städtischen Haushalt entlasten, Doppelstrukturen reduzieren und Mittel gezielt dort einsetzen, wo sie den größten Nutzen bringen – von Anpassungen bei Förderungen und Gebühren über die Modernisierung des Wohnungswesens bis hin zu neuen, effizienten Unterstützungsmodellen im Bildungs- und Mobilitätsbereich. Die Stadt bleibt damit auf ihrem Kurs, umsichtig zu wirtschaften und gleichzeitig zentrale Leistungen für die Bevölkerung zu sichern.

(Leoben, 10. Dezember 2025)
Leoben stärkt Schwimm- und Eislaufunterricht an Volksschulen
Der Gemeinderat unterstützt künftig gezielt den Sportunterricht an den fünf öffentlichen Volksschulen. Damit Schwimmen und Eislaufen unkompliziert und ohne finanzielle Hürden möglich sind, stellt die Stadt ab 2026 jährlich bis zu 26.000 Euro zur Verfügung. Die Schulen erhalten dafür Geldwertkarten für das Asia Spa, den kostenlosen Eintritt in die Eishalle sowie – wo notwendig – Busfahrkarten.
Die Förderung orientiert sich an der Anzahl der Klassenzüge. Die Schulen können die bereitgestellten Mittel flexibel einsetzen – für Schwimmunterricht, Eislaufstunden oder den sicheren Transport der Kinder. Damit stärkt die Stadt die Voraussetzungen, dass Kinder in Leoben zeitgemäß und gut organisiert Schwimmen lernen können.
Neue Regeln für Gemeindewohnungen:
Einfacher, fairer, kostendeckend Der Gemeinderat hat zahlreiche alte Beschlüsse aus den 1980er- bis 2020er-Jahren aufgehoben, um das städtische Wohnungswesen zu modernisieren. Die bisherigen Vorgaben waren sehr unterschiedlich. Mit der Bereinigung schafft die Stadt die Grundlage für eine einheitliche, transparente und kostendeckende Mietzinsgestaltung ab 2026.
Künftig wird die Sanierung von Gemeindewohnungen nach klaren Prioritäten organisiert: erste Priorität haben Häuser, bei denen umfassende Renovierungen – inklusive Gebäudehülle, Stiegenhäuser und Wohnungen – am sinnvollsten sind. Außerdem werden jene Wohnungen bevorzugt saniert, die mit geringem Aufwand rasch wieder vermietet werden können. Ziel ist es, mit dem vorhandenen Budget möglichst viel Wohnfläche in gutem Zustand anzubieten. Wo notwendig, werden auch Schäden an der Außenhülle effizient behoben.
Auch die Mietverträge werden modernisiert: künftig gelten klare, auf die Immobilie bezogene Regelungen, wie eine Kaution von drei Monatsmieten, eine nachvollziehbare Wertsicherung und – wo sinnvoll – befristete Mietverträge, damit Sanierungen besser planbar sind. Die Mietzinse sollen so gestaltet werden, dass zukünftige Sanierungen finanziert werden können, gleichzeitig aber leistbar bleiben.
Neues Angebot: Leoben führt Leih-Klimatickets ein
Da die bisherigen freiwilligen Zuschüsse für den Kauf eines Klimatickets ausgeschöpft sind, hebt der Gemeinderat den entsprechenden Förderbeschluss aus 2022 auf. Gleichzeitig schafft die Stadt ein neues, unkompliziertes Service: Zwei übertragbare KlimaTickets Steiermark Classic werden angekauft und können künftig kostenlos ausgeliehen werden – ein Angebot besonders für Menschen, die nur gelegentlich öffentlich unterwegs sind.
Die Tickets können bequem über die Plattform schnupperticket.at reserviert werden, die bereits von über 400 Gemeinden genutzt wird. Die Ausgabe erfolgt über das Service Center der Stadtwerke Leoben. Mit diesem Modell ermöglicht die Stadt weiterhin niederschwellige Mobilitätsförderung und stärkt den öffentlichen Verkehr, ohne das Budget zusätzlich zu belasten.
Budget 2026 beschlossen: Stabilität durch Verantwortung
Der Gemeinderat hat das Budget 2026 beschlossen und damit den Kurs einer verantwortungsvollen, stabilitätsorientierten Finanzpolitik bestätigt. Trotz anhaltender externer Belastungen – insbesondere durch Sozial- und Pflegeleistungsumlage, steigende Personal- und Sachkosten sowie Zinsen – gelingt es der Stadt, zentrale Leistungen abzusichern und gezielt zu investieren. Insgesamt 16,65 Mio. Euro fließen 2026 in Schwerpunkte wie Bildung, Klimaschutz, Mobilität und Infrastruktur.
Durch konsequente Kostenkontrolle, Effizienzsteigerungen und laufende Optimierung bleibt die finanzielle Handlungsfähigkeit erhalten.
Um zentrale Leistungen weiterhin zuverlässig anbieten zu können und die gestiegenen Betriebs- und Sachkosten abzudecken, wurden im Gemeinderat mehrere Gebührenanpassungen beschlossen.
Im Überblick:
Grabnutzungsgebühren werden moderat angepasst
Die Grabnutzungsgebühren am Leobener Friedhof werden mit 1. Jänner 2026 erstmals seit 2021 angepasst. Durch die stark gestiegenen Verbraucherpreise (+25,9 % seit 2021) und neue Bestattungsformen wie Urnenhain, Gemeinschafts- oder Familienbaum liegen einige Gebühren heute deutlich unter dem üblichen Niveau. Besonders jene Kategorien, die aufgrund des Bestattungstrends immer wichtiger werden, waren bisher außergewöhnlich niedrig.
Mit dem Gemeinderatsbeschluss schafft die Stadt nun eine aktualisierte, faire und zeitgemäße Gebührenordnung, die den laufenden Betrieb und die Pflege des Friedhofs sichert.
Die neuen Grabnutzungsgebühren treten mit 1. Jänner 2026 in Kraft. Für ein Urnengrab beträgt die Gebühr künftig 300 Euro (statt bisher 200 Euro). Eine Urnenwandnische kostet künftig 690 Euro, was einer moderaten Anpassung von zuvor 600 Euro entspricht. Beim Familienbaum, der Platz für vier Urnen bietet, beträgt die Gebühr nun 1.725 Euro statt bislang 1.500 Euro. Die Nutzung eines Gemeinschaftsbaums wird auf 450 Euro festgelegt, nachdem der bisherige Wert von 300 Euro in dieser Form nicht mehr kostendeckend war. Für eine Urnensammelgruft gelten künftig 460 Euro (vormals 400 Euro). Deutlich anzupassen war lediglich das Aschestreufeld, das jahrelang sehr niedrig angesetzt war und nun von 200 Euro auf 900 Euro angehoben wird, zugleich wurde aber auch der Nutzungszeitraum von 10 auf 20 Jahre verlängert.
Anpassung der Energie-Förderungen für 2026
Der Gemeinderat hat beschlossen, die bestehenden Förderungen für private Solar- und Photovoltaikanlagen, Biomasseheizungen und Wärmepumpen im Jahr 2026 auszusetzen. Die Richtlinien aus 2023 werden aus budgetären Gründen aufgehoben. Hintergrund ist, dass diese Anlagen inzwischen überwiegend durch umfangreiche Bundes- und Landesprogramme gefördert werden und die Nachfrage weiterhin gut abgesichert ist. Die Stadt konzentriert ihre Mittel im kommenden Jahr auf jene Bereiche, in denen kommunale Unterstützung den größten effektiven Nutzen bringt.
Blaue Zone:
Die Gebühr für eine halbe Stunde soll künftig 0,90 Euro betragen, für eine Stunde 1,80 Euro. Die Tarife steigen gestaffelt bis 5,40 Euro für drei Stunden.
Grüne Zone:
Geplant sind 0,70 Euro je halbe Stunde, eine Tagespauschale von 8,40 Euro sowie eine Monatspauschale von 54 Euro. Das Jahresticket wird 499 Euro kosten.
Bewohner:innen:
Die Parkgebührenpauschale erhöht sich von derzeit 20 auf 37 Euro pro Jahr. Damit liegt der Gesamtbetrag für eine Ausnahmebewilligung künftig bei 98 Euro jährlich.
Förderung für neues E-Lastenrad-Sharing
Die Stadt Leoben setzt das geplante E-Lastenfahrrad-Sharing fort. Für den Ankauf von sechs ETransporträdern sowie den Verleihbetrieb wurde nun eine Förderung der Kommunalkredit Public Consulting in Höhe von rd. 6.000 Euro zugesagt.
Dringlichkeitsanträge
Heizkostenabrechnung selbst machen
Die KPÖ beantragte, die Gründung einer eigenen Heizkostenabrechnungsgesellschaft – wie bereits in Aussicht gestellt – zeitnah umzusetzen und das Projekt aktiv voranzutreiben. Hintergrund sind Beschwerden von Mieter:innen über die bestehende Abrechnungsfirma.
Dieser Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt, da eine Umsetzung durch die Verwaltung aufgrund der hohen organisatorischen und rechtlichen Komplexität derzeit nicht möglich ist.
Resolution „Sportland Steiermark in Gefahr“
Die Allianz für Leoben (SPÖ, Bürgerliste Walter Reiter & die Grünen) forderte in einer Resolution die Landesregierung auf, die kommunale Sportinfrastruktur abzusichern, eine steiermarkweite Sportstättenstrategie auszuarbeiten und Gemeinden finanziell zu entlasten. Anlass ist die angespannte Situation rund um mehrere steirische Eishallen und rückläufige Investitionsmöglichkeiten.
Dieser Antrag wurde mehrheitlich angenommen.
Eishallengipfel und Bekenntnis zur Eishalle Leoben
Die FPÖ beantragte ein klares Bekenntnis des Gemeinderates zum langfristigen Erhalt der Eishalle sowie die Einberufung eines „Eishallengipfels“ unter Einbindung aller Vereine und relevanten Akteure.
Dieser Antrag wurde dem Sportausschuss zugewiesen.

