Bildungszentrum Fröbelgasse

Große Chance vorerst verhindert.
Geplante Zusammenführung bringt auch zahlreiche pädagogische Vorteile.

Durch den Auszug der Opposition bei der Gemeinderatssitzung am 16. Dezember 2021 konnte der Grundsatzbeschluss für den Sanierung und den Ausbau des Bildungszentrums Fröbelgasse nicht gefasst werden. Dabei ging es nicht um ein fertig ausgearbeitetes Projekt, sondern um einen Grundsatzbeschluss, damit mit den Planungen begonnen werden kann.

„Wir haben die Chance auf ein drittes, modernstes Bildungszentrum in Leoben. Wir wollen baldmöglichst mit den Detailplanungen, verbunden mit Einbindung aller Betroffenen, beginnen (z.B. ein sicheres Verkehrskonzept, Frühaufsicht, Verpflegung). Ich finde es ausgesprochen traurig und verantwortungslos, dass hier ein großartiges Projekt schon in der Anfangsphase von der Opposition derartig zerredet und schlechtgemacht wird. Das zeigt einmal mehr, dass es der Opposition in Wahrheit nicht um die Sache, sondern nur um Stimmenfang und politisches Kleingeld geht!“, so der zuständige Ausschussvorsitzende für Bildung, Johannes Gsaxner (SPÖ).

Die Opposition wurde in einer Klubobleute-Besprechung und in einer Ausschusssitzung für Bildung detailliert über das Vorhaben in Kenntnis gesetzt und hatte auch Gelegenheit, Fragen zu stellen, Kritik zu äußern und Anregungen zu geben. Von fehlender Einbindung kann also keine Rede sein. Dass man von der Projektidee aus der Zeitung erfahren musste, war so nicht beabsichtigt und ist bedauerlich. Keinesfalls war aber ein „Verheimlichen“ geplant – dazu gäbe es auch keinen Grund. Immerhin werden 16 Millionen in ein modernstes Bildungszentrum investiert werden. Dass sich Standorte aufgrund von Veränderungen in der Bevölkerungszahl und -struktur ändern, wenn dies auch baulich nötig ist, ergibt sich aus der Sache selbst. Genauso wie Tatsache, dass die Stadtregierung Entscheidungen trifft und Projekte in Gang setzt.

Die fachlichen, demographischen, baulichen und finanziellen Aspekte der Entscheidungsfindung zur Zusammenlegung der Schulen Leitendorf und Göß im neuen „Bildungszentrum Fröbelgasse“ wurden bereits in verschiedenen Aussendungen ausführlich dargestellt, weshalb hier auf eine Wiederholung verzichtet wird.

Claudia Hödl-Tomitsch, SPÖ-Gemeinderätin und selbst Schulleiterin, sieht vor allem auch pädagogisch viele Vorteile: „Aus pädagogischer Sicht sprechen zahlreiche Aspekte klar für eine Zusammenführung der Volksschulen Göß und Leitendorf an einem Standort. Unverständlich, dass die Opposition hier eine Verschlechterung sieht. Es überwiegen eindeutig die Pro-Argumente.“

  • Gruppen können aufgrund der Schülerzahlen leichter gebildet werden, z.B. Deutschförderklassen (Minimum: 8 Kinder) sind in zwei kleinen Schulen schwer umsetzbar, in einem Bildungszentrum leicht möglich.
  • Ganztagesgruppen sind in zwei kleinen Schulen nicht immer möglich und können in einem gemeinsamen Bildungszentrum gesichert angeboten werden.
  • Personal ist besser einsetzbar – sh. Personalmangel. Derzeit müssen Lehrer bei kleineren Schulen ihre Stunden auf mehrere Standorte verteilen bzw. können manche Stunden nicht besetzt werden. In einem Bildungszentrum kann der Personaleinsatz flexibler gestaltet werden.
  • Besserer und kostengünstigerer Einsatz von Infrastruktur durch gezielten Ankauf bzw. Vermeidung von Doppelanschaffungen (z.B. beim Turnsaal)

Es bleibt zu hoffen, dass letztendlich das Wohl der Kinder und deren bestmögliche Ausbildung in einem modernen Bildungszentrum im Mittelpunkt politischer Entscheidungen stehen.