Zukunft Innenstadt Leoben

Mit dem Masterplan „Zukunft Innenstadt Leoben“ liegt ein neues Konzept für die Weiterentwicklung der Leobener Innenstadt vor.

Mobilität sichern und öffentlichen Raum weiterentwickeln

(Leoben, 25.03.2021).

Der Masterplan beschreibt die wesentlichen Aspekte der Innenstadtentwicklung auf Basis der Quartiersentwicklung. Dafür wird die Innenstadt in verschiedene Quartiere eingeteilt: das Josefeequartier, das Gassenquartier, das Waasenquartier, das Glacisquartier, das Mobilitätsquartier und der Hauptplatz. Jedes Quartier hat seinen eigenen Charakter, den es zu stärken gilt: Dafür sind die vorhandenen Ressourcen zu nutzen, Ankerpunkte zu setzen, die Mobilität ist zu sichern und der öffentliche Raum ist weiter zu entwickeln.

Zukunft Innenstadt Leoben – Mobilität sichern und öffentlichen Raum weiterentwickeln

„Durch die Zusammenarbeit mit Experten vom Architekturbüro nonconform und unter Einbindung der Leobener Bevölkerung wurde dieser Masterplan erarbeitet. Er zeigt das Potential auf, wie sich die Stadt zukünftig entwickeln könnte.
Wir werden jetzt natürlich so schnell wie möglich prüfen, wie die Vorschläge umgesetzt werden können, damit Leoben weiterhin eine attraktive Stadt zum Leben bleibt“, sagt Bürgermeister Kurt Wallner.

Im Glacisquartier, mit dem Stadtpark als Zentrum, soll der öffentliche Grünraum als urbaner Naherholungsraum mit attraktivem Wohnraumangebot aufgewertet werden. Für eine bessere Anbindung des Glacisparks an die Innenstadt sind die bisherigen Durchgänge durch die Häuserzeile „Am Glacis“ zu erhalten und durch Beschilderung besser zu markieren. Die Sonnenpassage könnte durch temporäre Nutzungen sowie eine bessere Beleuchtung attraktiviert werden.

Das Mobilitätsquartier im Süden der Innenstadt stellt mit Mühltaler Straße, Langgasse, Sauraugasse und Krottendorferstraße die Mobilitätsachse für die gesamte Innenstadt dar. Hier soll für die Menschen öffentlich nutzbarer Raum geschaffen werden, teilweise auch mit besonderen Stadtmöblierung: In dieser sind Sitz- und Liegevorrichtungen, Beleuchtung, Fahrradabstellanlagen und auch Begrünungen in Form von Bäumen und Pflanzenbeeten vorgesehen.

Im Gassenquartier, westlich des Hauptplatzes, wo sich unter anderem das Rathaus, die Kunsthalle, das Stadttheater und die Stadtpfarrkirche befinden, soll der öffentliche Raum als verkehrsberuhigter und bunter Stadtteil mit hoher Aufenthaltsqualität aufgewertet werden. Aus dem Platz vor dem neuen Kulturquartier kann in Verbindung mit dem Kirchplatz und der Kirchgasse ein ruhiger und öffentlicher Lese-, Lern- als auch Arbeitsraum entstehen. Durch eine neue multifunktionale Stadtmöblierung kann die Funktion des Kulturquartiers im öffentlichen Raum sicht- und erlebbar werden. Auch Begegnungszonen, Bewegungsparcours am Stadtkai südlich des Rathausvorplatzes bis zur Waasenbrücke oder urbaner Ruheraum sind in diesem Quartier angedacht. Der Rathausvorplatz ermöglicht durch Verkehrsberuhigung für das anschließende Bildungszentrum Innenstadt Raum für eine Freiklasse.

Der Hauptplatz, der jetzt schon als das Wohnzimmer der Stadt gilt, soll durch konsumfreie, attraktive und multifunktionale Hauptplatzmöblierungen für die gesamte Bevölkerung Leobens aufgewertet werden. Großevents sollten reduziert und im Gegenzug kleinere Pop-Up-Veranstaltungen ergänzend angedacht werden.

„Die Innenstadt von Leoben ist durch ihre Funktionen ein belebtes Zentrum für verschiedenste Menschen. Damit die Innenstadt als Alltagsraum weiterhin den Bedürfnissen der Bevölkerung entspricht, gilt es heute fein aufeinander abgestimmte Maßnahmen zu setzen, die morgen und übermorgen noch wirken“, so Stefan Spindler von nonconform. „Die Menschen, die die Innenstadt täglich nutzen, sind die Expertinnen und Experten für ihre Stadt – die Perspektiven dieser Menschen haben wir gesammelt und im Masterplan zu einem roten Faden gebündelt, der die Basis für die Maßnahmen hin zur Zukunft Innenstadt Leoben sein wird“, ergänzt seine Kollegin Marieluise Brandstätter.

Das Waasenquartier, im Südwesten der Innenstadt, soll durch die Einbindung der Radwege in die Quartiersentwicklung gestärkt werden. Durch eine neue Routenführung des Radweges R2, der zukünftig eine zusätzliche Verschwenkung vor der Waasenbrücke auf die Waasenstraße erhalten soll, wird es zu einer stärkeren Frequentierung des Mareckkais im Bereich der Waasenbrücke kommen. Auch eine Radservicestation würde den Mareckkai aufwerten.

Das Josefeequartier, im Norden der Innenstadt, mit Asia Spa, Eishalle und Montanuniversität, hat den Charakter eines Wohn-, Bildungs- und Freizeitraumes. Hier soll der öffentliche Ort zum Bewegen und Verweilen aufgewertet werden. Die großen beidseitigen Gehsteige in der Franz-Josef-Straße bieten die Möglichkeit für attraktive Stadtmöblierung. Der Stadtkai stellt als grünes Band entlang der Mur einen attraktiven Bewegungs- und Naherholungsraum dar und sollte daher zu einem stark frequentierten Raum für Fußgänger und Radfahrer werden. Das Potenzial der Aufenthaltsflächen am Fluss wird verstärkt genutzt.

„Aus der Sicht der wirtschaftlichen Entwicklung sind die vorgestellten Quartiere ein guter Schritt. Vergleiche zeigen sehr gut, dass jeder Schritt in Richtung lebendigen Lebensraums auch gute wirtschaftliche Entwicklungen nach sich zieht. Es gelingt uns schon jetzt, immer neue Nutzungen in der Innenstadt zu etablieren – denken wir nur an das erfolgreiche Konzept der Pop-Up-Stores oder der Förderungen in Sanierungen. Die Quartiere haben Potenzial und wir können so den erfolgreichen Weg der Innenstadt-Entwicklung fortsetzen.

Wichtig erscheint mir, dass wir gleich beginnen, Punkte umzusetzen. So wie wir die genannte Idee der Pop-Up-Stores umgesetzt haben und so wie wir die Erdgeschoßzonen-Entwicklung umsetzen, werden wir auch gleich beginnen, eine der Empfehlungen aus diesem Papier umzusetzen. Konkret werden wir eine Plattform für und mit den HauseigentümerInnen ins Leben rufen. Schon Mitte April werden die ersten Workshops stattfinden. Dabei werden unter der Koordination des Wirtschaftsservice der Leoben Holding Interessen abgeglichen, Best-Practices ausgetauscht und Projekte entwickelt werden“, meint Günter Leitner, Geschäftsführer der Leoben-Holding und des Citymanagements Leoben.

„Das Mobilitätskonzept für die Innenstadt wird unter dem Fokus der Verkehrsberuhigung weiterentwickelt. Insbesondere soll die verkehrsberuhigte Zone rund um die vorhandenen Fußgängerzonen ausgeweitet werden. Die Beruhigung des motorisierten Individualverkehrs bildet die Grundlage für die qualitative Aufwertung des öffentlichen Raums als Raum des sozialen Lebens in der Leobener Innenstadt“, so Stadtbaudirektor Heimo Berghold.