Wohntraum im Grünen lebt weiter

Kürzlich beschäftigte den Leobener Gemeinderat ein wichtiges Zukunftsthema. Es ging um das STADTENTWICKLUNGSKONZEPT und die Anpassung des Flächenwidmungsplanes.

Damit sind die Verwendungsmöglichkeiten der in der Stadt vorhandenen Flächen genau geregelt. Wo Wohnbau möglich ist, wo Freiland bleiben muss, wo Gewerbe, Industrie usw. ihren Platz haben.

Leoben ist mit rd. 17.000 Arbeitsplätzen und rd. 10.000 Berufs-Einpendlern der erfolgreichste Wirtschaftsstandort der Obersteiermark. Ziel muss es sein, viele Beschäftigte dazu zu bewegen auch in Leoben zu wohnen. Das wäre für die Umwelt schonender und würde die zweitgrößte Stadt der Steiermark stärken.
Viele – vor allem junge Familien – wollen sich den Traum vom Häuschen im Grünen erfüllen. Ein schwieriges Unterfangen in Leoben. Stehen doch nur sehr wenige im Flächenwidmungsplan festgelegte Grundstücke dafür zur Verfügung.
Deshalb ist die Neuwidmung von geeigneten Flächen für die stabile Entwicklung der Stadt enorm wichtig.

Die Existenz von Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, Wirtschaftsbetrieben und schlussendlich die Ertragssituation des Stadthaushaltes wird dadurch wesentlich beeinflusst.
Ein bereits an ein sehr erfolgreiches obersteirisches Wohnbau-Unternehmen verkauftes Areal sind die Preingründe im Osten des Stadtgebietes. Dafür gibt es bereits reges Interesse der Bevölkerung.

Als die Beschlussfassung anstand, kam es zu einer heftigen Debatte.
Die fünf GemeinderätInnen der ÖVP stimmten unter Anleitung von GR Martin Strobl und Zustimmung durch den 2. Vizebürgermeister Reinhard Lerchbammer geschlossen dagegen!
Das ist deshalb sehr bedauerlich, weil die Türkis-Schwarzen, die für den Beschluss notwendige 2/3-Mehrheit von 21 Stimmen verhindern wollten.
Ihre Begründung: Kein weiterer Verbrauch von Grünflächen.

Die beiden Grünen Mandatarinnen Susanne Sinz und Katrin Fladischer, die ebenfalls –aus grün-ideologischen Gründen – dagegen stimmten, blieben stur ihrer Linie treu, als ihnen erklärt wurde, dass dadurch kein Grünraum in der Region erhalten bliebe, weil dadurch nur eine Verlagerung der Bautätigkeiten, mit einhergehenden Flächenbedarf in die Umlandgemeinden, die Folge wäre.

Die KPÖ hatte sich bereits auf Verhinderung eingeschworen. GR Mario Salchenegger und GR Jakob Matscheko äußerten sich ablehnend.
Daraufhin meldete sich Bgm. Kurt Wallner zu Wort und appellierte an die gemeinsame Verantwortung aller Parteien für die Zukunft der Stadt. Er führte ins Treffen, dass mit einem ablehnenden Beschluss kein einziger Quadratmeter in der Region weniger verbaut werden würde, weil die neuen Hausbesitzer in den Umlandgemeinden weiterhin mit dem Auto in unsere Stadt zur Arbeit oder z.B. zum Einkaufen kommen würden.
Die Folge wäre die Erhöhung des schädlichen CO²-Ausstoßes.

Und zu guter Letzt würde auch der Parkdruck im Stadtgebiet größer werden.
Diese Argumente des Bürgermeisters führten zu einem bemerkenswerten Schwenk der Kommunisten. Mit ihren 5 Stimmen ermöglichten sie gemeinsam mit den 16 SPÖ und 2 Stimmen der FPÖ die notwendige 2/3-Mehrheit im Gemeinderat.
Vielleicht wollten sich die kommunistischen Hausbesitzer wie Murgg, Matscheko und Knaak auch nicht dem Vorwurf aussetzen, vielen Interessenten, die gerne weiterhin in Leoben wohnen würden, den Traum vom eigenen Heim im Grünen zu vermiesen.